Stationen eines kreativen Geistes
Hallo, mein Name ist Swenja. Ja, du liest richtig. Ich werde mit ‘w’ geschrieben und nicht, wie beinahe alle anderen, mit ‘v’. Diese prägsame Eigenheit hat sich meine Mutter einfallen lassen. Es ist für mich immer ein Zeichen der Kreativität gewesen, die ich von meiner Mutter geerbt habe.
Sie selbst liebt es, ihre Wohnung mit schönen Dingen zu dekorieren und bleibt dabei dem Minimalismus treu. Helle Naturtöne mit Weiß und Chrome gepaart bilden die Basis. Ich dagegen liebe Farben. In meiner ersten Wohnung kombinierte ich die dunklen Töne von Violett und Schwarz über mintfarbene Elemente im Wohnzimmer zu einer hellen Küche mit selbstgebautem Hängeregal in Light Orange-Lasur. Die weiße Raufasertapete bekam mit Wachsmalstiften in rot, gelb, orange und braun eine All Over-Verschönerung zur Auflockerung.
Bei diesem Gedankengang erinnere ich mich an eine riesige, selbst gemalte Palme in Gelb an meiner Wand, als ich mit 13 Jahren ein eigenes Zimmer bekam. Ich durfte mir die Farbe aussuchen und habe die ganze Wandhöhe ausgenutzt. Später entdeckte ich mein Talent für Portraitzeichnen. Also musste meine ganze engere Familie für mich Modell sitzen. Leider sind diese Zeichnungen bei einem Umzug verloren gegangen.
Ich erinnere mich auch noch gut daran, wie ich als Auszubildende das Nähen für mich entdeckte. Meine Mutter nähte viele Gardinen, Kissen und Überwürfe für unser Zuhause selber. Somit stand also eine Nähmaschine zur Verfügung. Damals veranstaltete das Singer-Nähmaschinen-Fachgeschäft in Zusammenarbeit mit dem Burda-Schnittmuster-Vertrieb eine Modenschau, bei der die Teilnehmer ihre selbst genähten Kleidungsstücke präsentieren konnten. Meine Oma und Mutter saßen damals als Zuschauer im Raum und ich stolzierte mit meinem selbst genähten Kostüm in Lila und Ocker über den Laufsteg. Leider gewann jemand anderes; meine Nähte waren nicht so perfekt. Oder lag es an der Farbkombi? Als ich Jahre später für meine Tochter Kleider nähte, wurde sie im Kindergarten für ihre Einzelstücke bewundert :).
Vor ca. 35 Jahren begann die Töpfer-Ära bei meinen Eltern. Mein Vater freundete sich mit Gießton an, welcher zu Putten und Küken wurde und meine Mutter stellte florale Motive in edlen Bilderrahmen her. Sie kauften sich einen eigenen Brennofen, verkauften auf Ausstellungen und im Kollegenkreis meines Vaters. Ich selber entwickelte die Idee, aus Sperrholz Kinderuhren mit bunten Motiven herzustellen. Es entstanden Gänse, Kühe, Fische, Clowns, Bären und vieles mehr. Somit zogen wir einige Jahre gemeinsam auf die Ausstellungen in unserer Nähe. Das Highlight war mein Ausverkauf (aufgrund des Kindes lagen die Prioritäten nun woanders): ein Kunde kaufte alle meine restlichen Uhren und bat mich, diese als anonyme Spende an die Kinderkrebsstation eines unserer Krankenhäuser zu übergeben. Vor einigen Jahren war ich zufällig wieder einmal dort und sah sie noch immer in den Zimmern hängen (freu).
Nachdem mein zweites Kind nun auch aus dem Gröbsten raus war, fand ich Zeit und Lust, um meiner Strickleidenschaft wieder einmal nachzugehen. Über 30 Pullover und Jacken mit aufwendigen Farbkombinationen und Mustern sind entstanden, bevor ich durch einen Neurodermitis-Schub an den Händen ausgebremst wurde.
Erst letztes Jahr war dieser Leidensweg endlich vorbei. Auf dem Weg zu meinem jetzigen Etsy-Shop kam ich bei der Bildgestaltung auf Leinwand durch Strukturpaste vorbei, welches mir sehr viel Spaß macht und auch ein Hobby bleiben wird.
Meine Kreativität aber kann ich mit den Gestaltungsmöglichkeiten der Softwareprogramme in Kombination mit meiner Jahrzehnte alten Leidenschaft, der Fotografie, viel besser ausdrücken und biete deshalb meine Kreationen im Shop an. Ich hoffe, dem ein oder anderen gefallen meine Ideen und er oder sie ist daran interessiert, sich mit ihnen zu umgeben und daran zu erfreuen.
Liebe Grüße, Swenja